Etappe 4: Halslhütte - St. Ulrich

Die Route: Halslhütte - St. Magdalena - Gschnagenhardtalm - Broglessattel - St. Ulrich

Datum Dienstag, 04.09.2001
Entfernung 33,77 km
Netto Fahrzeit 04:01 h
Steigende Höhendifferenz 1.192 m
max. Geschwindigkeit 58,9 km/h

Am nächsten Morgen ging es nach einem guten Frühstück auf der Halslhütte bei bedecktem Himmel erst mal über einen ziemlich steilen, groben Karrenweg hinunter ins Vilnößtal nach St. Magdalena. 

Dort angekommen entschlossen wir, nachdem wir uns mit unseren Tagesvorräten eingedeckt hatten, trotz einsetzenden Nieselregens und der Wettervorhersage: Schneefall bis unter 2.000 Metern, die geplante Bergroute zu nehmen. 


Blick auf die Geislerspitzen - das Wetter wird bereits schlechter

Über mehrere gut ausgebaute Schotterpassagen zog sich der Weg kontinuierlich in Richtung Gipfel. Die letzten Meter vor der absolut genialen "Gschnagenhardtalm" hatten es mit rd. 25% Steigung nochmals richtig in sich. Für Normalsterbliche unfahrbar - also wieder mal schieben.
Noch trockenen Fußes erreichten wir unseren Rastplatz für die Mittagspause, die Gschnagenhardtalm. Der riesige Apfelstrudel war für 4,50 DM zu haben. Die Alm und die wahnsinnig freundlichen Gastgeber kann man nur wärmstens empfehlen. Leider konnten wir kein Foto mehr für unsere Seiten schießen, da das Wetter immer schlechter wurde.


Gschnagenhardt-Alm (Bild aus dem Internet) auf 2.048 Metern

So öffnete nach rund 50 Metern nach der Gschnagenhardtalm Petrus seine Schleusen. Es goss den Rest des Tages wie aus Eimern. Unser schlimmster Nachmittag auf der Tour stand uns bevor.
Der unter normalen Bedingungen halbwegs fahrbare Adorf-Munkel-Weg wurde dann zum Härtetest, psychisch und physischer Art für Mann und Material. Durch den Regen war der Pfad so aufgeweicht und rutschig geworden, dass selbst das nun angesagte Schieben zum Balanceakt wurde. 
Nach ca. 1,25 Stunden, statt wie geplant 30 Minuten, erreichten wir völlig durchnäßt die total überfüllte Brogleshütte. Dort haben wir unsere letzten trockenen Klamotten angezogen - was gar nicht so einfach war.


Tja, das wäre der Anblick bei gutem Wetter auf die Brogleshütte (das Bild wurde im Internet gefunden).


Zum Broglessattel gings dann weiter schieben und teils fahrend bergauf, bis Cheesy´s Schaltung versagte, weil jeder Tropfen Öl und Fett abgewaschen war. Letztendlich konnten wir dann doch noch weiterfahren und zwar bergab. Anfangs über Schotter, später auf Asphalt nach St. Ulrich. Hier angekommen haben wir unser heutiges Ziel wegen des miserablen Wetters, die "Rifugio Micheluzzi" am Mehlknechtjoch aufgeben und uns eine Unterkunft mit Waschraum und Heizung suchen müssen, was zu dieser Jahreszeit gar nicht so einfach war. Im 3 Sterne Hotel "Fortuna", das wir nur wärmstens empfehlen können, wurde uns eine Übernachtungsmöglichkeit geboten, obwohl wir aussahen wie die schlimmsten Wühlmäuse. Die Hoteliers haben sogar extra wegen uns die Heizung angeschaltet und uns einen Waschraum für unsere Klamotten zur Verfügung gestellt. Diesen erlebnisreichen Tag konnten wir nur mit ebensoviel Flüssigkeit (Weizenbier + Rotwein) abschließen.

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